Zwischen Wein und Wüste gibt es immer noch Meer

Mit Anna reise ich im Zeitraffer, denn sie hat nur 3 Wochen Urlaub und da muss das Programm voll ausgekostet werden. Also trinken wir morgens einen Wein in Mendoza und abends gibt es Fisch im Hafen von Valparaiso, dazwischen liegen Berge, Schnee und bis zu 25° Grad Temperaturunterschied. Pablo Nerudas Haus am See lockt und wir rapidieren im Bus gen Süden, nach Isla Negra. Plötzlich stehen wir im Schlafzimmer des ultmativen Messis. Also ehrlich, der Kerl hat verdammt viel Zeugs angesammelt. Irgendwie cooles und lustiges Zeugs, aber eben verdammt viel davon. Vor dem Laden werde ich vom Sammelwahn angesteckt und kaufe ein Schiff, ein kleines zwar aber mit Segeln, Leinen und alles was ein Schiff so braucht. Und es ist Blau, sehr toll, I like!

Pablo hatte mehrere davon, also befinde ich mich in guter Gesellschaft, falls es nicht bei diesem einen Schiff bleiben sollte. Wenn ich mal berühmt werde, bedeutet dieses Souvenier dann so etwas wie ein zeitversetztes Déjà-vu, denn Pablo, Godfather aller Messis himself hat auch alles aus einem bestimmten Grund gekauft. Werde ich also berühmt, bedeutet mein erster Grundstein zum Messitum, dass ich auf Grund von Pablos Messiwahn ein Boot gekauft habe. Wenn das mal nicht ein abartig-geniales Déjà-vu ist!

Zurück in Valparaiso schlendern wir durch die bunten Gassen und finden ein LAN Büro. Dort kann ich nach zähen Verhandlungen auf Spanisch ein Flugticket für Anna ergattern das so günstig ist, dass es selbst den Preis der Billigflieger-One-Way Strecke schlägt, inkl. Steuern. Versteh einer die südamerikanischen Fluggesellschaften, aber den Punkt kann ich nun getrost auf meiner 1000-Dinge-Die-Man-Auf-Einer-Weltreise-Unbedingt-Tun-Muss-Liste auch abhaken. Okay der Haken an der Geschichte ist, dass Anna nun fiktiv wieder nach La Serena fliegen muss und zwar dann, wenn sie schon wieder eine Woche zu Hause ist. Aber zum Glück weiß das nur die Frau vom Ticketverkauf und wir. Also wenn uns keiner verrät, bleibt es auch weiterhin unser kleines Geheimnis.

Valparaiso besitzt zudem unglaublich viel Charme, denn zum ersten Mal befinde ich mich in einer Stadt ohne Plan, also kein Schachbrettmuster das den Gründervätern als Grundlage diente, sondern purer Zufall. Endlich mal durch Gassen mit Winkeln und Ecken flanieren, bergauf und bergab mit und ohne Ascensor. Unsere Herberge ist auch nicht übel, denn morgens strahlt die Sonne zum Fenster ins Zimmer. Abends auch, ein magisches Haus in dem wir da wohnen und mit Blick aufs Meer und netten Menschen.

Der nächste Bus bringt uns nach La Serena, die Grenze zur Wüste. Tagsüber scheint zwar die Sonne, doch es wirkt so als wäre sie unendlich weit weg, denn es ist recht frisch hier. Naja ist ja auch bald Winter in diesem Teil der Erde, was hab ich mir bei der Planung damals eigentlich nur dabei gedacht. Achso ja, Atacama, die nächste Etappe, da war ja was! Aber vorher gondeln wir noch bei nicht unerheblichem Seegang in einer Nußschale zur Isla de Damas und gucken Pinguin(e) und Delfine, Wahnsinn! Ich grinse wie ein Lama und fühle mich auch nicht mehr so unwohl auf diesem schwimmenden Brett bei zwei Meter hohen Wellen. Auf der Rückfahrt zum Hostel werde ich von Phillip über die letzten Geheimnisse der Transformers aufgeklärt und warum Megatron eigentlich… naja ich erzähle euch das ein anderes Mal, wenn mir die Reisethemen ausgehen sollten.

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