These Boots Are Made For Walking

Ach ja, die süße Nancy hat ja keine Ahnung! Equipment ist immer wieder das Kernthema der vergangenen Monate, Gewichtsreduktion mittlerweile eine Lebenseinstellung die sehr seltsame Blüten treibt. Auf der Suche nach Möglichkeiten jedes auch nur erdenkliche Gramm an Gewicht für die Reise zu sparen, renne ich Kilometer um Kilometer, stürze mich Steilhänge – auf Grund einer Adrenalin-Überdosis – herunter um mein Bike dann wahlweise wieder rauf zu fahren oder zu tragen, (fr)esse ekligen Magerquark und kaufe mir eine neue Ray Ban aus Carbon… Trockengewicht: 20 Gramm, die „Alte“ wiegt immerhin doppelt so viel. Ich spare also Gewicht in der Größenordnung eines Standard-Café-Zuckerpäckchens und verbrate dafür einen Monat Bali. In dem Moment als ich den Laden verlasse, kommen mir Zweifel bezüglich meiner Dichtigkeit, welche aber durch die neuen Gläser enorm schnell wieder weg-polarisiert werden. Quasi in Lichtgeschwindigkeit. Der absolute Wahnsinn, Sehvergnügen der Extraklasse und jedes Gramm wert!

Ähnlich verläuft es bei den Schuhen. Hightech muss sein, will ich mindestens den Mount Everest besteigen, wenn nicht gar höher hinaus. Dumm nur das dann Abstriche fürs Flachland gemacht werden müssen oder andersherum. Ein klassisches Dilema das den Einsatz eines Helden erfordert. Verkleidet in schwarzen Strumpfhosen rausche ich im Batmobil nach Kölle um bei Robin im Globetrotter Unterstützung anzufordern (Der Schuhverkäufer hieß glaube ich so! Oder „Robert“, irgendwas mit „R“, „Al“ wäre aber auch cool gewesen). Sagenhafte 16 Paar Schnürstiefel später habe ich diverse Schnittwunden an meinen Händen, feiern meine Füße abwechselnd Karneval, zieht eine mittelschwere Migräne herauf und beginne ich die Kompetenz meines Mitstreiters anzuzweifeln, der gerade irgendwas negatives über meine Füße andeutet! In Gedanken blende ich schon mal „WHAM!“ und „POW!“ ein, werde aber jäh unterbrochen als der Co-Held in roter Unterwäsche kurz vor dem (oder auf Grund des) „SMASH!“ manisch bis panisch in sein Versteck rennt um wie aus dem nichts zwei La Sportiva Trango Trek GTX hervorzuzaubern. Farblich sind die Dinger nicht so der Renner und Bali werde ich in diesem Leben wohl auch nicht mehr sehen, aber sie sitzen wie angegossen.

An der Kasse simuliere ich ein Koma, drifte kurz in einen Tagtraum und versuche mir vorzustellen was eine Dose Autolack mit dem doch sehr flauschigen Leder anstellen könnte, sinniere gegen Ende sogar über ein Fire and Flames Design als mich die Kassiererin wieder in die Realität zurückholt. „Visa, die Freiheit nehm‘ ich mir“ und bete das Peter Zwegat mich als Empfangskomitee bei meiner Rückkehr weinend in die Arme schließt.

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